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Die Mischung aus Analog und Digital – ein Interview mit Philipp Weitzer

Effektiv, ressourcenschonend und zukunftsorientiert: Für Philipp Weitzer von Talentra hat digitales Arbeiten viele Vorteile. Dennoch bedeutet die digitale Transformation mehr, als nur Aufgaben am Laptop abzuarbeiten: Um Prozesse und Teams erfolgreich ins digitale Zeitalter zu bringen, müssen die Grundlagen stimmen – und die Vorteile für den Einzelnen konkret hervorgehoben werden. 

Philipp, deiner Ansicht nach ist digitales Arbeiten nichts Neues. Warum?

Ob Arbeiten 4.0, New Work oder andere Bezeichnung: Digitales Arbeiten gibt es schon sehr lange, und zwar überall dort, wo ich remote auf Daten zugreifen kann und Prozesse nicht am Papier, sondern elektronisch ablaufen. Corona hat sicher auch dazu beigetragen, dass in Unternehmen Prozesse digitalisiert wurden – aber der Vertrieb beispielsweise arbeitet seit Jahren auf diese Art und Weise.

Fragt man Menschen nach einer Definition von digitalem Arbeiten, bekommt man oft die unterschiedlichsten Antworten zu hören. Was bedeutet digitales Arbeiten für dich konkret?

Digitales Arbeiten ist für mich nur dann gegeben, wenn es effektiv ist und Ressourcen einspart. Alle Prozesse zwanghaft zu digitalisieren ist daher aus meiner Sicht allerdings nicht sinnvoll: Manche Dinge funktionieren analog einfach besser. Natürlich können Abläufe, die sich häufig wiederholen, digitalisiert und damit effizienter gestaltet werden, gerade in der Datenverwaltung und Speicherung. Wenn es aber um Themen geht, wo Erfahrung und Fingerspitzengefühl gefragt sind, ist der persönliche Kontakt durch nichts zu ersetzen. Meine Erfahrung zeigt: Die Mischung aus digital und analog macht den Erfolg aus.

Vielleicht auch, um – zum Teil berechtigte – Ängste von Menschen vorwegzunehmen, die fürchten, dass mit der Digitalisierung alles komplizierter wird?

Jeder Changeprozess ist von gewissen Ängsten und Vorbehalten begleitet. Um eine Digitalkultur erfolgreich im Unternehmen umsetzen zu können, müssen Unternehmen bereits im Vorfeld herausarbeiten, was die Digitalisierung für den Einzelnen überhaupt bedeutet, und deren Skepsis vorwegnehmen. Gerade bei Veränderungen hilft es, wenn man den Leuten die individuellen, persönlichen Vorteile kommuniziert. Dann können sie neue Themen auch leichter annehmen.

Und welche Vorteile sind das?

Wie gesagt, sparen digitale Prozesse Zeit, Ressourcen und Geld. Darüber hinaus wird der Umgang mit Wissen einfacher: Entsprechende Daten sind nicht mehr nur in den Köpfen einiger weniger vorhanden, sondern können allen zu jeder Zeit zur Verfügung gestellt werden. Und nicht zuletzt ermöglicht die Digitalisierung auch die Zusammenarbeit, egal wann und wo man sich befindet.

Stichwort digitale Zusammenarbeit: Auch wenn die Pandemie ein Digitalisierungsturbo war, läuft die virtuelle Kooperation noch immer nicht reibungslos. Woran liegt’s?

Das sind oft ganz kleine digitale Wehwechen: Verbindungsprobleme, unzureichende Hardware, mangelnde Vertrautheit im Umgang mit den notwendigen Tools. Wenn aber die Rahmenbedingungen stimmen, ist digitales Arbeiten eine irrsinnige Chance, um den Fokus zu schärfen, Ressourcen zu sparen und effizienter zu werden. 

Welche Unternehmen profitieren deiner Ansicht nach von der Digitalisierung am meisten?

Gerade kleine und mittlere Betriebe haben enorme Vorteile durch digitale Möglichkeiten: Sie können einen Blick über den Tellerrand werfen, international konkurrenzfähig werden und in der virtuellen Zusammenarbeit die besten Mitarbeiter anziehen. Das klappt allerdings nur, wenn im Unternehmen eine positive und erfolgreiche Digitalkultur herrscht – und man von Digitalisierung nicht nur redet, sondern sie auch konkret in der täglichen Arbeit sinnvoll umsetzt.

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