fbpx

Agile HR – neue Methoden für die Arbeitswelt

Die Arbeitswelt von heute wird immer flexibler – da muss die Personalabteilung natürlich mitziehen und selbst agil taktieren.  Personaler sind heute mit einer dynamischem, sich ständig verändernden Arbeitswelt konfrontiert. Agile HR ist das Mittel der Wahl, diese Herausforderung zu meistern. Wir zeigen, auf was es in der agilen HR ankommt und welche Chancen sie birgt. 

team happy work

Was ist agile HR?

Eine erfolgreiche HR-Abteilung ist heute in Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Doch steht auch die HR vor Herausforderungen. Methoden von vor 20 Jahren sind heutzutage unangebracht. Agile HR steht für neue Methoden im Personalwesen. Flexibilität, kurze Vorausplanungen, beständiges Lernen und schnelle Entscheidungen stehen dabei im Zentrum. Sie sehen schon: Mit agiler HR können Sie die Dynamik des Arbeitsmarktes besser einfangen und gezielt darauf reagieren. 

HR als Enabler und Treiber agiler Methoden

Der Schritt in eine neue Unternehmenskultur, bei der Agilität großgeschrieben wird, ist keiner, der einfach so über Nacht getan wird. Als Schnittstelle zwischen Mitarbeitern und Führungskräften kommt der HR bei der Umstellung auf agile Methoden deswegen eine große Bedeutung zu. HR kann entscheidende Veränderungen anstoßen und während des Prozesses Mitarbeitern wie Führungspersonal begleitend zur Seite stehen. 

Manche Jobs gehen verloren, andere Jobs kommen

Besonders Arbeitssuchende oder Jobeinsteiger beobachten, wie Anforderungsprofile und Jobbezeichnungen in den letzten Jahren fluktuieren. Für manche neuen Berufe gibt es noch keine einheitlichen Bezeichnungen oder offizielle Ausbildungen. Andere Jobs „gehen verloren“, indem manche Tätigkeiten schlicht nicht mehr benötigt werden, man denke an traditionelle Berufe wie den Schriftsetzer oder die klassische Telefonistin. 

Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) werden bis zum Jahr 2035 in Deutschland bis zu 1,5 Millionen Jobs durch die Digitalisierung wegfallen – und ebenso viele neue Berufe werden im selben Zeitraum entstehen. Für Arbeitnehmer wird es deshalb umso wichtiger, flexibel und lernbereit in die Zukunft zu blicken, um mit den wechselnden Berufsanforderungen mitwachsen zu können.

Warum sollte auch HR agile Vorgehensweisen anwenden?

Wenn im HR-Bereich agil gedacht wird, wirkt sich das auf das ganze Unternehmen aus. HR kann dadurch effizienter und zielgerichteter gestaltet werden. Ein Beispiel: Anstatt für das ganze Unternehmen ein bestimmtes Seminar zu buchen, werden Mitarbeiter in ihren individuellen Stärken gefördert. Ein Benefit, der sich auf das ganze Unternehmen auswirkt. 

Werte, Prinzipien, Instrumente von agiler HR

Agile HR unterscheidet sich von herkömmlicher HR und es stehen durchaus andere Werte im Zentrum. Neben Eigenverantwortung, Teamdenken, Selbstorganisation und Flexibilität sind folgende Werte, Prinzipien und Instrumente von agiler HR besonders nennenswert.

Kundenfokussierung

Der Kunde ist König, besonders in der agilen HR. Was ist das Beste für das Unternehmen? Diese Frage ist bei der agilen HR tonangebend. Agile HR muss die Bedürfnisse und Probleme eines Kunden erkennen und geeignete Lösungen dafür finden. 

 

Iteratives Arbeiten

Iteratives Arbeiten kann man auch als zyklisches Arbeiten bezeichnen. Vereinfacht gesagt wird beim iterativen Arbeiten eine neue Arbeitsweise ausprobiert, wiederholt, stetig verbessert und immer wieder reflektiert und analysiert. Ein Prozess wird sozusagen in Phasen aufgeteilt, die in mehreren Schleifen wiederholt werden. Der Kunde wird dabei stets auf dem neuesten Stand gehalten und gibt Feedback. 

Flexibilität

Die Dynamik am Markt fordert schnelles Reagieren. Langfristige Planungen treten in den Hintergrund, es gilt, schnell auf Veränderungen zu reagieren.

 

Rolle als Enabler und Berater

Eine wichtige Frage, die sich die agile HR stellen muss, ist: „Braucht es in diesem Bereich HR wirklich?“ Falls die Frage mit einem “Nein” beantwortet wird, ist es bedeutend effizienter, wenn der betreffende Bereich von Mitarbeitern übernommen wird. Agile HR kann dann als Berater und Motivator die Selbstverantwortung der Mitarbeiter fördern und sie in ihrem Lernprozess unterstützen. 

 

Anwendungsbeispiele von agilen Methoden in HR

Sie fragen sich nun bestimmt, wie agile HR nun konkret aussieht. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Methoden entwickelt, um Personalern Leitlinien vorzugeben. Wir haben für Sie die verbreitetsten Methoden zusammengefasst. 

 

Scrum in HR

Die Methode wurde bereits in den 1990er-Jahren entwickelt. Der Ausdruck Scrum stammt aus dem Rugby und bedeutet „Gedränge“. Klingt schon mal spannend. Wie sieht dieses Gedränge konkret aus? Bei dieser Methode arbeiten maximal zehn Personen in einem Team. Die Teams organisieren sich selbstständig. Spezielle Techniken stellt diese Methode nicht bereit, es ist den Teams überlassen, welche Ressourcen und Mittel sie brauchen. Dies erhöht die Flexibilität. 

Bei der Scrum-Methode werden zuerst die Kundenanforderungen analysiert und das Projekt gemeinsam mit dem Kunden geplant. Dann setzt das iterative Arbeiten ein: Jedes Team arbeitet an seinem speziellen Bereich, erprobt eine Arbeitsweise und verfeinert sie durch Wiederholung stetig. Der Kunde wird mit einbezogen und gibt konstant Feedback. Diese Schritte werden so lange wiederholt, bis das Projekt erfolgreich abgeschlossen wird. 

 

Design Thinking in HR

Nun wird es kreativ. Ziel des Design Thinking ist es, in Teams von bis zu acht Leuten Ideen zu generieren. Wie Sie bereits ahnen, wird auch hier ständig Feedback vom Kunden eingeholt, um schlussendlich einen Prototyp zu generieren, der geeignet ist, das Problem zu lösen. Sollte im Laufe des Prozesses ein Prototyp erstellt worden sein, der den Ansprüchen nicht gerecht wurde, ist das beim Design Thinking kein Problem – man baut einfach eine neue Version.

 

Kanban in HR

Bei dieser Methode steht die Verbesserung des Workflows mittels des Kanban Boards im Zentrum. Kurze Meetings und das Sammeln der erledigten Aufgaben auf dem Board sind kennzeichnend für diese Methode. Besonders gut eignet sich Kanban, wenn es mit anderen Methoden, beispielsweise Scrum, kombiniert wird. 

 

Business Model Canvas in HR

Bei dieser Methode arbeiten Sie mit einem aus neun Elementen bestehenden Plakat. In dieses wird der Ist- und der Soll-Zustand eingetragen. Dies hilft, das aktuelle Geschäftsmodell zu visualisieren und neue Geschäftsmodelle zu entdecken. So können neue Projekte zielgenau entwickelt werden und es zeigt sich rasch, ob eine Idee umsetzbar ist oder nicht. 

 

OKR: Personalmanager im agilen Umfeld

Bei dieser Methode liegt das Augenmerk auf den Führungskräften. Diese müssen bei agiler HR lernen, den Mitarbeitern mehr Freiraum zuzugestehen. Deswegen werden in der agilen HR Führungskräfte dazu ermutigt, verstärkt Mitarbeitergespräche zu führen, Ziele flexibel zu formulieren und immer wieder neu anzupassen, Feedback zu geben, den Dialog zu suchen und kollektive Ziele anzustreben. Dies kann für Führungskräfte anfangs durchaus ungewohnt sein, weswegen agile HR den Prozess unterstützen und begleiten sollte. 

 

Agile Personalauswahl

Zukünftige Mitarbeiter werden nicht mehr über ein Anforderungsprofil gesucht, sondern darüber, was sie im Unternehmen erreichen sollen und was sie dem Unternehmen ermöglichen. Dies nennt sich „User Story“. Das Ziel ist vorgegeben, doch der Weg dahin ist nicht festgelegt. Dies ermöglicht es, Bewerber aufgrund ihrer Potenziale auszuwählen. Für jede ausgeschriebene Stelle verfassen Sie am besten sechs User Stories, die verschiedene Blickwinkel beinhalten. Im Bewerbungsgespräch stehen dann konkrete Aufgaben im Mittelpunkt und die Frage, wie die einzelnen Bewerber diese lösen würden. 

 

Agile Personalentwicklung heißt Learning on Demand

Seminare für das ganze Unternehmen? Das war einmal. Agile HR möchte Mitarbeiter individuell fördern. Das bedeutet, dass Lernen flexibel und on Demand ermöglicht werden muss.

Etablierung agiler Methoden verlangt HR-Kompetenz

Agile HR birgt viele Chancen, die Mitarbeiter und damit das Unternehmen im Ganzen effizienter, flexibler und dynamischer gestalten kann. Doch agile HR will gelernt sein. Personaler müssen deswegen stets auf dem neuesten Stand sein, Methoden der agilen HR kennen und beherrschen und ihre theoretischen und praktischen Kompetenzen überprüfen. Nur dann ist es möglich, agile HR gewinnbringend zu betreiben. 

Kompetenz zu sprechen, sondern diese auch zu implementieren und weiterzuentwickeln. Dann kann das digitale, vernetzte Denken zur neuen Normalität werden und Maschinen den Platz einnehmen, für den sie geschaffen wurden: als Unterstützung für den Menschen.

Fazit: Agile HR ist Personalarbeit, die sich an Employee Experience ausrichtet

Agile HR richtet sich an Employee Experience aus, also daran, wie Mitarbeiter das Unternehmen sehen und dazu stehen. Doch agile HR geht weiter, denn das Unternehmen soll bei der Transformation hin zu mehr Flexibilität unterstützt werden. Dies bedeutet auch, dass Hierarchien flacher gestaltet, die Zusammenarbeit gefördert und die Kommunikation vereinfacht werden soll. All dies sind tiefgreifende Transformationsprozesse, die ein Unternehmen von Grund auf verändern können. 

Back to top