- Was macht ein Finanzbuchhalter?
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Was ist der Unterschied zwischen Buchhalter,
Finanzbuchhalter und Bilanzbuchhalter? - Übersicht: Aufgaben
- Was muss man als Buchhalter können?
- Wie wird man Finanzbuchhalter?
- Wie lange dauert eine Ausbildung zum Buchhalter?
- Wie viel verdient ein Buchhalter?
- Wo kann man als Finanzbuchhalter arbeiten?
- Zukunftsaussichten
Was macht ein Finanzbuchhalter?
Der Finanzbuchhalter ist zentraler Teil des betrieblichen Rechnungswesens und die Basis für externe Rechnungslegung und internes Rechnungswesen.
In dieser Position arbeiten sie eng mit dem Management zusammen und liefern Daten für wichtige unternehmerische Entscheidungen. Dabei legen sie offen, wie es um die Finanzen und damit um den Betrieb insgesamt steht. Wer gerne mit Zahlen jongliert, in komplexen Zusammenhängen denken kann und mit Statistik gut umgehen kann, ist hier besonders gut aufgehoben.
Die Aufgaben eines Finanzbuchhalters umfassen die Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung, das Rechnungswesen sowie die strategische Planung. Außerdem bereitet ein Finanzbuchhalter den Jahresabschluss vor und führt ihn durch, analysiert die externe Buchhaltung und stellt sie verständlich dar.
Was ist der Unterschied zwischen Buchhalter,
Finanzbuchhalter und Bilanzbuchhalter?
Ein Buchhalter dokumentiert alle Geschäftsvorfälle, also Vorgänge, die das Vermögen des Unternehmens betreffen. Dazu gehören Rechnungseingänge und -ausgänge wie etwa Gehaltszahlungen.
Im Unterschied zum normalen Buchhalter liegt der Fokus des Finanzbuchhalters auf dem externen Rechnungswesen. Die Aufgaben erstrecken sich von Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung über Monats-, Quartals- oder Jahresabschlüsse bis hin zu strategischen Fragen zum Thema Finanzmanagement.
Die Aufgaben von einem Bilanzbuchhalter beinhalten den Überblick über die finanzielle Situation eines Unternehmens. Sie wissen genau über die Liquidität und Rentabilität der Firma Bescheid und sind als Leiter des Rechnungswesens oft direkt dem Geschäftsführer unterstellt.
Übersicht: Aufgaben
Buchhalter…
- … erfassen Geschäftsfälle selbstständig,
- … erstellen den gesamten Monatsabschluss bis zur Rohbilanz und
- … fungieren als Experte für alle Fragen im Rechnungswesen.
Bilanzbuchhalter…
- … erstellen Jahresabschlüsse nach Unternehmens- und Steuerrecht,
- … führen Jahresabschlussanalysen durch und
- … beraten Entscheidungsträger zu Fragen im internen und externen Rechnungswesen.
MSc Bilanzbuchhalter…
- … erstellen selbständig Jahresabschlüsse nach Unternehmens- und Steuerrecht,
- … arbeiten an der Konzernrechnungslegung mit,
- … leiten unternehmenswirksame Strategien aus Jahresabschlussanalysen ab und
- … können Teams und Abteilungen führen.
Was muss man als Buchhalter können?
Die Anforderungen, die die moderne Wirtschaft an das Rechnungswesen stellt, sind heutzutage komplex. Von gut ausgebildeten Buchhalterinnen und Buchhaltern wird erwartet, dass sie Entwicklungen im Unternehmen rechtzeitig erkennen, analysieren und fundiert an Weichenstellungen mitwirken.
Als Finanzbuchhalter braucht man eine entsprechende Ausbildung und praktische Berufserfahrung, außerdem Grundkenntnisse in MS Office, vor allem Excel. Kompetenz wird auch in folgenden Bereichen erwartet:
- Finanzbuchhaltung
- Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
- Jahresabschlussbuchungen
- Betriebliches Steuerrecht (Umsatz- und Ertragssteuern)
- Buchhaltungssoftware
- Lohn- und Gehaltsbuchhaltung
Durch die verstärkte internationale Ausrichtung vieler Unternehmen und globalisierte Wirtschaftsbeziehungen werden auch Sprachkenntnisse immer wichtiger, vor allem Englisch.
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Finanzbuchhalter wird man in der Regel nach einer kaufmännischen Ausbildung wie Steuerassistenz oder Finanz- und Rechnungswesenassistenz, mit einem betriebswirtschaftlichen Studium oder als Absolvent des akademischen Weiterbildungslehrgangs MSc Bilanzbuchhaltung.
Zum Beruf befähigt eine umfangreiche schriftliche und mündliche Fachprüfung von der Bilanzbuchhaltungsbehörde, die dazu verpflichtet, den Beruf gewissenhaft, sorgfältig und eigenverantwortlich auszuüben.
Drei Wege zum Finanzbuchhalter
- Ausbildung: kaufmännische Lehre
- Universität: betriebswirtschaftliches Studium
- Quereinsteiger: akademischer Lehrgang
Wie lange dauert eine Ausbildung zum Buchhalter?
Nach einer dreijährigen Lehre sind für die Ausbildung zum Buchhalter am WIFI mehrere Module zu absolvieren:
- Buchhaltung
- Bilanzbuchhaltung
- optional das Ergänzungsmodul Bilanzbuchhaltungsberufe
Mit der Prüfung zum selbstständigen Bilanzbuchhalter kann man sich anschließend selbstständig machen oder in einem Unternehmen tätig werden.
Alternativ gibt es am WIFI den zweijährigen Lehrgang der Berufsakademie der Bilanzbuchhaltung, der mit einer schriftlichen und mündlichen wissenschaftlichen Arbeit abschließt und nach der kommissionellen Abschlussprüfung zur MSc Bilanzbuchhaltung zur Leitung von Finanz- und Rechnungswesen in einem Unternehmen berechtigt.
Wie viel verdient ein Buchhalter?
Der Job erfordert Sorgfalt und hohes Verantwortungsbewusstsein, wird dafür aber auch gut bezahlt. Das Jahresgehalt bewegt sich im Rahmen von 32.000 bis 51.000 Euro. Abhängig ist das Gehalt vom Bundesland, der Unternehmenszugehörigkeit und der eigenen Berufserfahrung. Es gibt auch einen Kollektivvertrag (https://www.kollektivvertrag.at/kv/bilanzbuchhalter-angestellte-ang/bilanzbuchhalter-angestellte-rahmen/3775893).
Wo kann man als Finanzbuchhalter arbeiten?
Jobs für Finanzbuchhalter gibt es vor allem in Wien, Linz, Oberösterreich und Salzburg, und das quer über alle Branchen: Gute Finanzbuchhalter werden sowohl im Handel als auch in der Industrie und im Bereich der Dienstleistungen gesucht. In kleinen Unternehmen arbeiten sie oft selbstständig und erledigen buchhalterische Aufgaben. In großen Konzernen wird das Aufgabenspektrum in die Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung aufgeteilt.
Zukunftsaussichten
Das Berufsfeld der Buchhaltung und der Bilanzbuchhaltung ist seit vielen Jahren eine konstante, krisenfeste Größe in der österreichischen Unternehmenslandschaft. Aktuell verschmelzen die Berufsbilder von Buchhalter und Controller immer stärker: Arbeitgeber suchen Controller mit Bilanzwissen und Buchhalter, die Ahnung von Planzahlen, Reportings und Kostenrechnung haben.
Außerdem wird der Beruf des Finanzbuchhalters immer internationaler: Durch die Globalisierung der Wirtschaft haben Buchhalter, die sich im internationalen Steuerrecht und Rechnungswesen auskennen, beste Zukunftsaussichten. Und nicht zuletzt kümmern sich moderne Buchhalter um Fragen rund um Investitions-, Finanzierungs-, und Strukturierungsplanung und betreuen Unternehmen immer stärker hinsichtlich sämtlicher finanzpolitischer Themen.
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